Dienstag, 19. Juni 2012

Unsere Geschichte...


Es war ein sonniger Nachmittag im September 1999, den ich bei meiner besten Freundin Tanja verbrachte. Wir spielten den ganzen Tag im Garten ihrer Eltern, wie wir es so oft im Sommer machten, die ersten Herbsttage waren immer noch schön sommerlich warm, auch wenn die Sommerferien längst vorbei waren.  Kurz bevor ich von meinem Vater abgeholt werden sollte, lief uns Tanja´s Tante zufällig über den Weg, sie sah ein wenig besorgt aus. Tanja fragte sie, was los sei, ihre Tante erzählte uns darauf hin, dass sie versucht, die Katzenjungen einer Bekannten zu vermitteln, da die kleinen Wollknäule nicht länger dort bleiben konnten und sie nicht weiß „was sonst mit ihnen passiert“ Tanja hatte bereits einen lieben Hund und eine Katze, somit sagte sie: „wir können leider keine mehr aufnehmen, Mama würde das nicht erlauben. Aber Melanie hätte sehr gerne ein Haustier.“

Das stimmte. Schon lange habe ich mir einen lieben Vierbeiner an meiner Seite gewünscht, nur leider waren meine Eltern immer strikt dagegen. Alles, was größer ist als ein Meerschweinchen, kommt nicht ins Haus. Tanja wusste, wie sehr ich mir einen kleinen Spielkameraden wünschte und hat deshalb sogar einmal versucht, leichtsinnig, wie Kinder nun mal sind, eine Maus für mich zu fangen. Dies endete allerdings damit, dass sie von der Maus (ich fürchte sogar, dass es eine Ratte war…) gebissen wurde und einige Tollwut-Impfungen injiziert bekommen musste.  

„Hm… ich muss erstmal meine Eltern fragen…“ sagte ich darauf hin und wir gingen zurück ins Haus. Ich wusste, dass ich es mir absolut sparen konnte, zu Hause zu fragen, ich kannte die Antwort bereits. Tanja meinte dann nur: „Ich weiß wie wir es machen. Wir sagen, dass du die Erlaubnis bekommen hast, und die Katze wohnt dann einfach bei mir, in meinem Kinderzimmer. Du kommst dann einfach so oft wie du willst um sie zu besuchen, Futter haben wir ja sowieso immer da. Aber wir dürfen es niemandem verraten, ich werde es auch vor meiner Mutter geheim halten. Bist du dabei?“ Klar war ich dabei, in meiner kindlichen Naivität war ich von diesem Plan absolut begeistert und freute mich wie ein Schneekönig. Also sagten wir ihrer Tante, dass es in Ordnung wäre und Tanja das Kätzchen heute Abend noch für mich holt.

In einer Nacht- und Nebelaktion, schmuggelte meine liebe Freundin das Kätzchen über den Keller nach oben in ihr Zimmer. Sie rief mich gleich an: „Es ist ein Männchen und er ist so süß, er ist weiß und orange. Sein Name ist Tommy.“ Tommy, so hieß unser Nachbar, den ich nicht sehr gerne mochte… Also überlegte ich mir in dieser Nacht ein paar Namen für meinen kleinen Kater. Der Kleine übernachtete in Tanjas Kinderzimmer. Ihre Mutter bemerkte es natürlich noch am selben Abend.

Am nächsten Tag in der Schule, erzählte mir Tanja, dass unser Plan schief gelaufen war. „Meine Mama hat es gleich gemerkt, obwohl ich wirklich vorsichtig war. Sie sagt, dass wir ihn auf keinen Fall behalten können und du bis 15 Uhr Zeit hast, deine Eltern zu überreden, ansonsten werden wir ihn leider ins Tierheim bringen müssen.“ Bis 15 Uhr. Das waren nach Schulschluss gerade mal 3 Stunden, die ich meinen Eltern in den Ohren liegen konnte. Ob das ausreichen würde?

Ich schilderte meinen Eltern das Problem, sie gingen natürlich nicht darauf ein. Es stand außer Frage, eine Katze ins Haus zu holen. An diesem Tag regnete es in strömen, das weiß ich noch, als wäre es gestern gewesen. Ich schnappte mir meinen Regenschirm und rannte nach draußen. In unserem Garten weinte ich wie ein Schlosshund. Das durfte einfach nicht sein… ich wollte den Kleinen unbedingt vor dem Tierheim bewahren.

Meine Eltern kamen zu mir nach draußen und ich flehte sie unter Tränen an, es doch bitte zu erlauben. Ich beteuerte ihnen auch, mich um alles zu kümmern. „Ich kaufe das Katzenfutter von meinem Taschengeld, das Katzenklo mache ich natürlich auch sauber! Von mir aus, möchte ich auch keine Geschenke mehr zum Geburtstag oder zu Weihnachten haben, wenn ihr dafür die Tierarztbesuche bezahlt.“ Normalerweise, bleiben meine Eltern immer absolut standhaft bei ihren Entscheidungen. Ich wusste auch schon immer, dass es nichts bringt, mich im Kaufhaus in der Spielwarenabteilung auf den Boden zu schmeißen und zu schreien, bis mir endlich das gekauft wurde, was ich haben wollte. Doch dieses Mal war es anders. Wir gingen alle drei wieder nach drinnen, um uns ernsthaft darüber zu unterhalten. Die vielen Tränen und mein Dackelblick schienen geholfen zu haben.

Am Nachmittag fuhr mich mein Vater zu Tanja um das Kätzchen abzuholen.

Ich war überglücklich und überaus dankbar, dass meine Eltern sich letztendlich doch noch erweichen ließen. Da wir natürlich absolut unvorbereitet waren, und noch kein Katzen-Transport-Körbchen hatten, musste das Kätzchen während der Fahrt in einem Karton sitzen, glücklicherweise wohnte ich damals nur 3 Auto-Minuten von Tanja entfernt, so dass es noch einigermaßen erträglich für ihn war.

Zu Hause angekommen, öffneten wir den Karton und Tommy erkundete sogleich neugierig unser Wohnzimmer. Es war so schön ihn dabei zu beobachten. Er war allerdings kein Baby mehr und schon relativ groß, er war wohl damals sicher schon 4-5 Monate alt. Meine Mutter strahlte über das ganze Gesicht als sie ihn sah. Wie könnte sie auch nicht, er war hinreißend, einfach zum knuddeln. „Tanja sagt, dass er Tommy heißt…“ – „Wie unser Nachbar??“ fragte meine Mutter dann überrascht. „Das können wir nicht so lassen, wir müssen einen anderen Namen für ihn finden.“ Meine Vorschläge fand sie nicht sehr berauschend… Am liebsten hätte ich ihn nämlich Tortellini oder Ravioli genannt – meine damaligen Leibspeisen. „Das ist doch kein Name für eine Katze! Ich dachte an so etwas wie „Hollywood“, das ist wenigstens etwas besonderes.“ Meiner Schwester und mir hat dieser Name absolut nicht gefallen, mit dem Begriff „Hollywood“ konnte ich damals gar nichts anfangen… aber da meine Mutter sich sehr dafür eingesetzt hat, den Kater doch zu behalten, überließ ich ihr die Entscheidung.

Somit bist du, Hollywood, als neues Familienmitglied in unser Leben getreten.



Die Bedingung dafür, dich zu behalten war, dass du dich nur in unserem Eingangsbereich aufhalten durftest. Diese Bedingung stellte Papa. Eingangs- und Wohnbereich waren in unserem alten Haus durch eine Tür getrennt, sodass du sozusagen dein eigenes „Reich“ hattest. Ich habe versucht, es so bequem wie möglich für dich einzurichten, indem ich ein großes Kissen und eine weiche Kuscheldecke für dich zurecht legte. Von diesem Augenblick an, verbrachte ich meine Freizeit ausschließlich dort mit dir.

Allerdings dauerte es nicht lange und du hast es bereits nach kurzer Zeit geschafft, dich reinzuschmuggeln, sobald jemand die Tür öffnete. Die Regel wurde bereits nach wenigen Tagen wieder verworfen, du durftest ins Haus um bei uns sein zu können. Du warst damals so verspielt, wie die meisten jungen Kätzchen es in diesem Alter sind. Kein Haargummi oder Flummi war vor dir sicher, du warst so niedlich wenn du spieltest, es war immer wieder schön dir dabei zu zusehen. Sobald ich von der Schule nach Hause kam, schnappte ich mir das Katzenspielzeug, das ich für dich gebastelt habe und spielte und kuschelte den ganzen Nachmittag mit dir. Ich liebte dich von der ersten Sekunde an abgöttisch.



Nachdem du eine Wurmkur und die ersten Impfungen hinter dir hattest, durftest du bei mir im Bett schlafen. Eigentlich solltest du in deinem Katzenkörbchen, neben mir auf dem Boden schlafen, aber das Bett war natürlich viel bequemer und einladender, somit bist du jeden Abend zu mir rauf gesprungen. Mama und Papa waren davon zuerst nicht sehr begeistert… nach einigen Wochen jedoch durftest du sogar in ihrem Bett übernachten. Es ging gar nicht anders, wir alle haben dich wahnsinnig schnell ins Herz geschlossen – ohne Ausnahme.



Selbst Papa war es anzusehen, wie gern er dich hatte, obwohl er Haustiere eigentlich nicht besonders mochte. Auch er spielte und schmuste mit dir, wann immer er Zeit hatte. Er nannte dich immer „Katze“ oder „fauler Sack“, du weißt ja, dass er das immer lieb meinte. Dein erster Kratzbaum war eine Eigenkreation von Papa, er investierte viele Stunden darin, das nötige Material zu besorgen und einen Kratzbaum für dich, unseren lieben Schatz, zu bauen. Du hattest sichtlich Freude an deinem neuen Lieblingsplatz und hast dich fast ausschließlich dort aufgehalten.



Weitere Lieblingsplätze von dir waren oben auf unserem großen Wohnzimmerschrank, dort hast du dich im Winter gerne ausgeruht, da es dort mollig warm war, oder auch, wenn du einfach deine Ruhe haben wolltest. Du hast dich auch gerne direkt an unsere alte Heizung gelegt, die mit Holz beheizt wurde. Nachdem du dir eines Abends deinen Schwanz daran verbrannt hast, warst du allerdings sehr vorsichtig, wenn du dich dort nieder gelegt hattest.




Anfangs wollten wir, dass du eine Hauskatze bleibst, du solltest nicht raus, da wir zu viel Angst hatten, dir könnte etwas zustoßen oder du würdest den Weg nach Hause nicht mehr finden. Vor allem ich machte mir Sorgen, dass du dich verlaufen könntest, du warst doch noch so klein. Doch du hast es immer wieder geschafft, nach draußen zu entwischen, vermutlich warst du das noch von deinen Vorbesitzern gewohnt. Also gaben wir uns geschlagen und du wurdest ein Freigänger. Fast täglich hast du „Geschenke“ mit nach Hause gebracht, welche du vor der Haustür abgelegt hast. Du hast auch nicht aufgehört zu maunzen, ehe wir nicht unser Lob für deine Beute ausgesprochen haben, du warst jedes Mal sichtlich stolz.

Einmal hast du allerdings lebendige Beute mit nach Hause gebracht, das haben wir erst gesehen als es zu spät war und die kleine Maus quer durch die Wohnung rannte und du gleich hinter her. Christina und ich waren an diesem Tag alleine zu Hause und haben fast die Krise bekommen. Irgendwann hast du die Maus dann doch noch erwischt und sie unter dem Bett von Mama & Papa verspeist… Von diesem Tag an, öffneten wir die Tür immer sehr vorsichtig, wenn du davor gesessen hast.




Wie es bei den meisten Freigängern der Fall ist, blieben auch Revierkämpfe mit den Nachbarskatzen nicht aus und du kamst öfter mal mit kleineren, ab und zu auch mit größeren, behandlungsbedürftigen Verletzungen nach Hause. Du hast dich zu einem richtigen Raufbold entwickelt. Nachdem eine größere Verletzung von unserem Tierarzt behandelt werden musste, wurde uns geraten, dich kastrieren zu lassen, diesem Rat gingen wir dann auch nach. Allerdings schienst du das im Blut zu haben, somit blieben die Raufereien nicht ganz aus und wir mussten dich mehr als einmal verarzten lassen. Am schlimmsten war es, als du einen Verband um den Fuß bekommen hast und nur noch Humpeln konntest, oder als du einen Trichter um den Kopf tragen musstest, da du deine Wunde sonst immer wieder aufgerissen hast.

Da du schon immer eine clevere Katze warst, hast du dich bemüht, besonders elend auszusehen, damit wir dich besonders gut umsorgten und dich verwöhnten, bis du wieder fit warst. Wenn du Verletzungen an einem deiner Pfötchen hattest, hast du uns immer demonstrativ gezeigt, dass du nicht richtig laufen kannst und bist durch das Haus gehumpelt, sodass wir dich die Treppen hochgetragen und dich auf deinen Kratzbaum gesetzt haben. Allerdings haben wir dich sehr oft dabei erwischt, wie du draußen dann wieder putzmunter normal laufen konntest. Du kleiner gerissener Kater.






Du hast unseren Garten an unserem alten Haus geliebt. Im Sommer hast du dich gerne in unser kleines „Maisfeld“ gelegt, dort standen ein paar Maisstauden, die sehr gut Schatten spendeten. Auch das Schnittlauchbeet war sehr beliebt bei dir, ab und zu hast du die Stränge angeknabbert oder dich einfach nur zum ausruhen mitten in das Beet gelegt.

Nicht nur der Schnittlauch, auch Mamas Zimmerpflanzen waren nicht vor dir sicher. Besonders gerne mochtest du die Aloe Vera Pflanze und hast die dicken Blätter zerkaut. Wenigsten wusste ich, dass diese Pflanze nicht giftig für dich war.

Vier Jahre lebtest du mit uns in unserem alten Haus, dann kam der Umzug. Wir zogen 2 Orte weiter in ein neu gebautes Haus, damit wolltest du dich nur leider nicht sofort zufrieden geben. Da es sehr schwierig ist, einem Kater begreiflich zu machen, dass er von nun an, an einem anderen Ort zu Hause ist, bist du immer wieder zu unserem alten Haus gelaufen und hast dort vor der Haustür miaut. Wir mussten dich sicher 5-6 Mal dort abholen bis du verstanden hast, dass wir umgezogen waren.



Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase, hast du dich auch in der neuen Umgebung gut eingelebt. Wir wohnten wieder direkt an einem Waldstück, wo du sehr gut auf Beutezug und Entdeckungstour gehen konntest. Bei unseren neuen Nachbarn hast du dich leider sehr schnell etwas unbeliebt gemacht, da du kleiner Frechdachs gerne mal im Teich einer Familie nach Fischen geangelt und ab und an auch wirklich einen erwischt hast (welcher dann natürlich auch wieder vor unserer Haustür landete), oder über das Malergerüst, am Haus das renoviert wurde, in das Schlafzimmer eingestiegen bist. Ich fand das immer sehr witzig, unsere Nachbarin allerdings eher weniger: „Jede Woche hab ich eine andere Katze im Schlafzimmer, so langsam hab ich die Schnauze voll!“. Was solls, Ich mochte sie sowieso nicht.

Eines Tages kam ein anderer Nachbar zu uns und klingelte an der Haustür. Diesen Nachbar mochte ich, man könnte sogar sagen, dass er mein „Lieblingsnachbar“ ist. Ich öffnete die Tür und ein sehr müde aussehender Mann stand vor mir. „Melanie, ich bin total fertig, ich kann nachts einfach nicht mehr schlafen…“ Ich war ein wenig verwirrt und fragte „Weshalb, was ist denn los?“ – „Eure Katze macht mich noch verrückt!“ Damit hatte ich absolut nicht gerechnet… er fuhr fort: „Sie schreit vor eurer Haustür, und das die ganze Nacht! Es hört sich an, wie ein schreiendes Baby, hast du schon mal gehört, wie Babys schreien, wenn sie RICHTIG schreien? Das macht einem die Nerven kaputt! Du weißt ja, dass ich Busfahrer bin, ich muss manchmal um 3 Uhr morgens aufstehen wenn ich zur Arbeit muss. Ich trage da auch Verantwortung für die mitfahrenden Menschen, da muss ich ausgeruht sein! Bitte, bitte (er machte dabei eine flehende Geste mit seinen Händen) achte mal darauf. Öffne abends doch ein Fenster in deinem Zimmer, dann hörst du es vielleicht auch.“ Ich war ein bisschen geschockt und er tat mir richtig leid, ich wollte natürlich nicht, dass du ihn um den Schlaf bringst. Allerdings ließen wir dich immer gleich rein, wenn wir hörten, dass du vor der Tür sitzt und schreist, ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass das im Nachbarhaus so laut zu hören war.

Jedenfalls öffnete ich von da an mein Schlafzimmerfenster, um dich besser hören zu können und gleich reinzulassen, somit konnte unser Nachbar nachts wieder gut schlafen. Als er irgendwann eine Ecke in seinem Garten einrichtete, in welcher ein Fernseher und eine Sitzbank, mit bequemen Kissen darauf, stand, hast du dich nachts auch gerne mal dort hin gelegt, um die Nacht auf einem der Kissen zu verbringen. Somit wurde niemand mehr nachts geweckt und du standest erst morgens vor unserer Haustür, wenn Mama gegen 06:00 Uhr aufstand.

Es war jedes Mal schlimm, wenn wir mehrere Wochen im Urlaub waren und dich zu Hause zurück lassen mussten. Ich nahm mir immer ein Foto von dir mit, das ich mir abends vor dem schlafen gehen anschaute, ich habe dich jedes Mal furchtbar vermisst. Eine liebe Freundin von Mama kümmerte sich während unserer Abwesenheit um dich und berichtete jedes Mal, wie sehr du uns vermisst hättest. Jedes Mal, wenn wir aus dem Urlaub zurück kehrten, hattest du einige Kilos zugelegt. Mama´s Freundin nannte es „Kummerspeck“.



Manchmal bist du mir hinterher gelaufen, wenn ich morgens zum Bahnhof lief, um in die Schule zu fahren. Das war jedes Mal so süß und es fiel mir immer wieder schwer, dir zu erklären, dass du nun umdrehen muss. Ich wollte nicht, dass du in die Nähe der Schienen kamst. Du hast es verstanden und bist in die andere Richtung weiter gelaufen.

Wenn wir mal einen Familienausflug machten und am Abend wieder nach Hause kamen, bist du neben unserem Auto her gerannt, du hast Papas Wagen am Geräusch des Dieselmotors erkannt. Wir konnten uns jedes Mal darauf verlassen, von dir an der Haustür begrüßt zu werden.

Es passierte zwar nur wenige Male, aber ich muss jedes Mal wieder schmunzeln, wenn ich daran denke, dass du dich ab und zu zum Pinkeln auch einfach auf die Toilette oder das Bidet im Bad gesetzt hast, wenn dir dein eigenes Katzenklo nicht gut oder sauber genug war. Das einzige Problem war das Spülen, das hast du alleine dann doch nicht geschafft.



Die Wintermonate waren mir die liebsten, da du während dieser Zeit sehr viel Zeit im Haus verbrachtest und immer sehr verschmust warst. Wenn du dann doch mal das Bedürfnis hattest, nach draußen zu gehen, öffnete ich dir die Tür, du hast deinen Kopf rausgestreckt, bis du die eisige Kälte gespürt hast, hast dich darauf hin geschüttelt, und bist schleunigst wieder zurück in unser kuscheliges Wohnzimmer gelaufen, um dich vor dem Kamin aufzuwärmen. Es war immer wieder niedlich dich dabei zu beobachten. Süß war im Winter auch, ins Bad zu kommen und mitten im Raum eine schnurrende Katze vorzufinden, da du es geliebt hasst, auf den Fließen zu liegen, die im Winter von der Fußbodenheizung schön erwärmt wurden.



In den wärmeren Monaten, hast du dich auch gerne auf die kalten Fliesen im Haus gelegt, das hast du genau so sehr genossen, wie die warme Fußbodenheizung im Winter. Um meinen Ventilator hast du allerdings immer einen sehr großen Bogen gemacht, genau wie der Staubsauger, jagte dir das Gebläse und das unschöne Geräusch eine fürchterliche Angst ein. Somit habe ich dich jedes Mal aus dem Zimmer gebracht, bevor ich eines der beiden Geräte benutzen musste.

Im Frühling habe ich dich öfter mal geschnappt und mich mit dir auf die Sonnenliege oder eine Picknick-Decke im Garten gelegt, dabei sind wir beide auch öfter mal eingeschlafen. Manchmal, wenn ich danach aufgewacht bin, lagst du im Schatten unter unserem Gartentisch und hast gedöst, du warst schon immer sehr hitzeempfindlich und lagst nie besonders lange in der Sonne.





Ich werde nie vergessen, als du eines Abends völlig durchnässt und verschmutzt nach Hause kamst, von deinem weißen Fell war nichts mehr zu sehen, du warst von oben bis unten matsch-braun. Er sah aus, als hättest du dich im Schlamm gewälzt. An diesem Abend kamen wir nicht drum herum,  dich zu baden, was dir natürlich kein bisschen gefiel, es war ein einziger Kampf. Das war das erste und letzte Mal, dass du eine Dusche von uns verpasst bekommen musstest, es war dir wohl eine Lehre, sodass du nie wieder so schmutzig nach Haus kamst.

Du wurdest von uns allen liebevoll „Karton-Katze“ genannt, da du es geliebt hast, in irgendwelche Kartons zu springen, die Ecken mit den Krallen aufzureißen, zu spielen, indem wir am Rand des Kartons einen Kugelschreiber oder sonst irgendetwas entlang streifen ließen, oder auch einfach nur um ein kleines Schläfchen darin zu halten. Kartons waren für dich das Größte. Als Mama dieses Jahr im Januar den Weihnachtsschmuck wieder in dem großen Umzugskarton verstaute, hast du dich gleich darauf gelegt und ihn für dich eingenommen. Darauf hin räumten wir den Karton nicht wie üblich wieder auf den Dachboden, sondern ließen ihn in einer Ecke im Wohnzimmer stehen. Mit deiner Kuscheldecke darauf, entwickelte sich der Karton zu deinem neuen Lieblingsplatz.  






Ich konnte auch meine Pakete, die ich aus diversen Onlineshops bekam, nie offen stehen lassen, da du dich dann gerne mal in die neuen Klamotten gelegt und einen Haufen weißer Katzenhaare dort zurück gelassen hast.






An Weihnachten hast du es geliebt, dich in den Karton zu legen, in welchen wir das benutzte Geschenkpapier legten. Wenn du dich in die Kiste gekuschelt hast, sahst du besonders zufrieden aus. Dein erstes Weihnachtsgeschenk, wurde von dir selbst geöffnet, du hast deinen Kopf in die Tüte gesteckt und dein Geschenk heraus gezogen, ich liebe es, mir die Fotos davon anzusehen, es war so niedlich.





Die Christbaumkugeln faszinierten dich jedes Jahr aufs Neue, sodass du immer wieder mit ihnen gespielt hast, bis einige herunterfielen und zu Bruch gingen. Aber wie so oft, konnte man dir einfach nicht böse sein.


Wenn ich von der Arbeit nach Hause kam und dich im Wohnzimmer liegen sah, habe ich dich zum kuscheln auf meinen Bauch gelegt und dich gestreichelt. Mama war jedes Mal erstaunt, dass du dort so ruhig liegen geblieben bist und dabei so friedlich ausgesehen hast, da du das eigentlich nicht sehr gerne mochtest, bei jemandem auf dem Arm oder dem Bauch zu liegen. Sie sagte, dass du spüren würdest, dass ich dich damals gerettet habe und deshalb gerne in meiner Nähe warst.

Es vergingen viele glückliche Jahre mit dir, unserem kleinen Schatz, in welchen wir viel kuschelten, spielten und lachten. Wir liebten dich und du liebtest uns, das war unverkennbar. Ab und zu „unterhielten“ wir uns auch immer wieder mal. Jeden Morgen, wenn ich von unten aus meinem Zimmer kam, und du oben in der Küche auf dem Stuhl neben Mama lagst und mich gesehen hast, hast du mich begrüßt, indem du miaut und zufrieden geblinzelt hast. Ich miaute zurück, sprach mit dir und du hast darauf geantwortet, das brachte dich immer zum Schnurren, ohne dich auch nur berührt zu haben.





Mama hat dir jeden Tag ein selbstausgedachtes philippinisches Lied vorgesungen, auch das mochtest du so gerne und sahst dabei immer so zufrieden aus. Als du noch jünger warst, brachten wir dir bei, „Männchen“ zu machen, wenn du etwas zu essen bekommen solltest. Wir hielten dafür die Katzenfutterdose über deinen Kopf und du hast dich auf die Hinterbeine gestellt und die Dose mit der Nase angeschmust. Wir liebten dieses Kunststück.




Mama erzählte mir, dass du damals, als du noch klein warst,  richtig frech warst. Jedes mal, wenn sie die Wäsche zum trocknen auf den Wäscheständer hängte, bist du von unten hochgesprungen und hast die Wäsche wieder runter gerissen. Es ging auch öfter mal etwas zu Bruch, wenn du auf den Schränken herumtolltest… Mama musste sich von einigen Vasen verabschieden. Ich weiß noch, wie wild du manchmal wurdest, wenn wir mit dir gespielt haben. An einem Tag, bist du sogar die Wand hochgeklettert, indem du dich an der Tapete entlang nach oben gekrallt hast, du sahst aus, wie ein Äffchen, wie du so an der Wand hingst.




Du bist der beste Kater, den ich mir hätte wünschen können. Du hast uns zum lachen gebracht, glücklich gemacht und unser Leben bereichert.

So möchte ich dich in Erinnerung behalten, Hollywood.
Glücklich, zufrieden, spielend, schnurrend, schmusend und friedlich schlafend.
Ich verspreche dir, dich niemals zu vergessen, du lebst in meiner Erinnerung und meinem Herzen weiter.

Ich liebe dich.




R.I.P.
27. September 1999 - 10. Juni 2012


Dienstag, 5. Juni 2012

mini, midi, maxi...

Eigentlich mag ich Midi- und Maxiröcke nicht so gerne, meistens finde ich, dass sie etwas "altbacken" wirken, vorallem die mittlere Variante. Und da ich ziemlich klein bin, sind Maxiröcke mir meistens zu lang ;) Aber da meine Schwester schon länger einen Midirock besitzt, dachte ich, ich probiere es einfach mal aus... schon praktisch, wenn man sich öfter mal am Kleiderschrank der Schwester bedienen kann :)

Mit einem Tube- oder Bandeautop, finde ich es eigentlich gar nicht so schlecht... man erkennt die Farbe leider sehr schlecht, es ist so ein pudriges beige-rosa. Ich stelle mir den Rock auch sehr hübsch in Kombination mit einem weißen Bandeautop, braunen Schuhen und gold-braunen Accesoires vor... was meint ihr? Tragt ihr gerne Midi- und Maxiröcke bzw. - kleider? Oder findet ihr, dass dieser "Trend" schon wieder völlig überholt ist? Letztes Jahr waren Midiröcke ja extrem "angesagt"   

Ich muss zugeben, ich hinke dem Trend oftmals hinterher, und finde die Teile meist dann erst schön, wenn der Hype längst vorbei ist :D

Dieses Jahr sind ja Vokuhila-Röcke im Trend... bisher kann ich mich damit noch nicht anfreunden... das kommt bei mir dann wahrscheinlich auch wieder ein Jahr später ;)












jacket, skirt, top - H&M
bag - Primark
wedges - Deichmann

Sonntag, 3. Juni 2012

Regen...

Und hiermit meldet sich die Wochenend-Bloggerin zurück ;) Der letzte Post ist nun auch schon wieder 2 Wochen her und es ist bereits Juni... die Zeit rast.

Hattet ihr ein schönes Wochenende? Ich war gestern mit den Kumpels meines Freundes und deren Freundinnen essen, einer seiner Kumpels (total blöd so zu schreiben :D) meinte, dass er einen Tisch bei einem "Edel-Italiener" reserviert hat, also haben mein Freund und ich uns dementsprechend aufgehübscht - und waren natürlich total "overdressed". Seine Kumpels kamen in Jeans, T-shirt und Sneakers, die Mädels waren ähnlich gekleidet und mein Freund und ich kamen im schicken Hemd und Kleidchen mit Heels. So typisch... :D Fühlt ihr euch auch immer ein bisschen unwohl, wenn ihr "unpassend" gekleidet seid?

Mit "edel", meinte er, dass das Essen dort sehr gut sei... fand ich ja wieder super :D Es war nämlich eigentlich eine ganz normale Pizzeria, aber das Essen war tatsächlich sehr gut ;) Da ich mich wieder dazu entschlossen habe, abends auf Kohlenhydrate zu verzichten, habe ich mir ein gegrilltes Lachsfilet mit Salat bestellt. Der Fisch war wirklich lecker, nur war es schon nicht so leicht den anderen dabei zuzusehen, wie sie ihre köstlichen Nudelplatten, Lasagne und Pizzen gegessen haben, ich liebe Pizza und Pasta. Man siehts ja auch ;)

Dafür habe ich heute königlich gefrühstückt, ich war mit meinem Freund heute Morgen in meinem Lieblings-Frühstücks-Restaurant und bin immer noch pappsatt :) Danach wollten wir eigentlich noch auf einen Flohmarkt gehen, aber das fiel buchstäblich ins Wasser.

Ach ja, entschuldigt bitte die seltsamen Outfit-Fotos, aber da es plötzlich anfing zu regnen, als mein Herzblatt mich fotografiert hat, müssen die paar Bildchen, die dabei rumgekommen sind, genügen. Ja, auf dem einen telefoniere ich gerade ;)





Ich muss jetzt aber wirklich mal meine Freude mit euch teilen :) :) Die Hose die ich auf den Fotos trage, gehört meiner Schwester - UND ICH PASSE REIN :D  Ich fand die Jeans schon immer toll und hab mich immer geärgert, dass sie mir zu klein war... dafür lohnt es sich dann doch, abends auf Kohlenhydrate zu verzichten :)




Jeans, blouse, jacket, necklace - H&M
bag - Friis & Company
pumps - Tamaris